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Leuchterübergabe zum 9.November

In diesem Jahr kam der Leuchter der Erinnerung wieder an die Anne-Frank-Schule in Molbergen. Er steht unter anderem als Mahnmal für die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten seit 1933 – vor allem für die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 – und für die Opfer des Holocaust. In den drei Jahren zuvor befand er sich in den Oberschulen Cappeln, Emstek und Garrel.

Im Rahmen der Gedenkfeier begrüßte Schulleiterin Petra Hensen als Ehrengäste den Molberger Bürgermeister Herrn Witali Bastian und die Delegationen der Oberschulen Cappeln, Emstek und Garrel. Dazu zählte auch Herr Klaus Kokenge als Vertreter des Vereins für christlich-jüdische Zusammenarbeit, von welchem die Idee stammte, einen Leuchter an Schulen aufzustellen, um dort vor allem bei der Jugend ein Zeichen gegen das Vergessen der geschichtlichen Ereignisse zu setzen.

Die Schüler:innen des 10. Jahrgangs hatten sich im Vorfeld intensiv sowohl mit den historischen Geschehnissen als auch mit tagesaktuellen Ereignissen auseinandergesetzt und mit Unterstützung ihrer Geschichtslehrerinnen Frau Jansen, Frau Meyborg und Frau Feld ein Programm unter dem Motto „Seid Menschen!“ erarbeitet. Dieser Leitsatz stammt von der im Mai 2025 verstorbenen Margot Friedländer, welche es sich als Zeitzeugin und eine der letzten Überlebenden des Holocaust zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Schulen zu besuchen um die Jugendlichen dort über den Massenmord an Juden aufzuklären, ihnen die Gefahren von Intoleranz, Antisemitismus und Rassismus bewusst zu machen und sie dazu zu motivieren, aktiv dagegen vorzugehen.

Anhand von Zitaten von Politikern und im Rahmen eines Dialogs zum Lied „Oma“ von Marlo Grosshardt verdeutlichten die Schüler:innen die beängstigenden Parallelen zwischen den historischen Geschehnissen rund um das Jahr 1933 und den aktuellen Ereignissen im Alltag, im Internet und auch in der Politik. Ganz im Sinne Friedländers stellten sich die Schüler:innen entschieden gegen diese Entwicklung, indem sie mit bunten Plakaten auf positive Aktionen verwiesen, mit denen mutige Personen aus dem unmittelbaren aber auch weiteren Umfeld ein Zeichen gegen Intoleranz, Antisemitismus und Rassismus setzten. Zudem appellierten sie für einen respektvollen und friedlichen Umgang miteinander.

Der Leuchter der Erinnerung bleibt nun für ein Jahr an der Anne-Frank-Schule. Im Eingangsbereich wird er daran erinnern, wie wichtig es ist, einander mit Respekt zu begegnen und füreinander da zu sein – nicht nur in guten, sondern besonders in herausfordernden Zeiten.